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All Indians Weekend, 17.06.- 19.06.2005, Trebic - Tschechische Republik

Um es gleich am Anfang zu sagen: Es war ein perfektes Wochenende und ein wunderschönes Treffen! Da es eines der ersten Treffen der Saison war, freute ich mich schon lange im Voraus auf das "All Indians Weekend" in Trebic in Tschechien. Die Erwartung war ebenso groß, da das Treffen schon im letzten Jahr genau meinen Geschmack getroffen hatte. Um auch wirklich nichts zu verpassen machten wir uns schon Freitag Vormittag auf den Weg. Nach knappen 2 Stunden Fahrt hatten wir die etwa 160km Fahrtstrecke von Wien aus hinter uns gebracht und kamen in Trebic an. Nach der Anmeldung und dem Einzug ins Zimmer stärkten wir uns am ersten Bier des Tages und erkundeten danach die Altstadt. Das jüdische Viertel, die verträumten Gassen und nicht zuletzt das Kloster der Stadt sollte man gesehen haben. Viele der Bauten sind bereits renoviert oder strahlen mit ihren verwitterten Fassaden altertümlichen Charme aus.

Als wir zum Hotel zurückkehrten, war auf dem Parkplatz hinter dem Hotel schon deutlich Leben eingezogen. Immer mehr Anhänger standen da, Motorräder wurden abgeladen, letzte kleine Wartungsarbeiten erledigt. Mit großem Hallo kamen auch unsere holländischen Freunde um Hans van Heesch nach 1100km Anreise an, die mit zwei Wohnmobilen gerade so durch eine enge Durchfahrt paßten. Ein Sonderpreis für das "coolste"  Transportgespann gebührt eigentlich Hans Allers. Er hatte Anhänger mit Chief hinter einen edel getunten, schwarzen Jaguar S-Type gespannt. Was für ein Bild! Der erste Abend klang schon bald nach dem Abendessen aus. Alle waren müde von der Fahrt und wollten am kommenden Morgen frisch in den Tag starten.

Nach dem Frühstück ging ich in den Nachbarhof des Hotels, in dem unsere Motorräder, professionell bewacht, die Nacht verbracht hatten. Und auch hier hatte es Zuwachs gegeben. Der Platz wurde fast von Minute zu Minute knapper, immer dichter standen die Maschinen. Eine Powerplus mit Beiwagen aus Ungarn, die Prince von Jan, Scouts vor 1928, einige 101, 741 militärisch und zivil, Chiefs aller Baujahre (eine ehemalig militärisch) und 3Vierzylinder. Außerdem waren einige Harleys mit von der Partie. Als dann wirklich alle da waren, verlegte sich das Geschehen auf den Hauptplatz von Trebic. Schnell füllte sich der Platz mit Schaulustigen, in einer Publikumswertung ging es um den Titel "schönstes Motorrad des Treffens". Nach dem traditionellen Startschuß aus der Indian-Kanone führte Jan Peštál das Fahrerfeld zur Ausfahrt in die Umgebung an. Nach wenigen Kilometern hatten wir die moderne, laute Welt hinter uns gelassen. Schmale Straßen führten uns durch malerische Weizenfelder, vorbei an kleinen Teichen, durch urwüchsige Alleen und verschlafene Dörfer. Über weite Stecken keinerlei Gegenverkehr. Bald nur mehr wir, unsere Indians und die wunderschöne Landschaft. Das Wetter trug seinen Teil zur Freude bei. Trotz strahlendem Sonnenschein war es nicht heiß, ab und zu spendete eine kleine Wolke Schatten.

Zu Mittag stoppten wir unsere Fahrt auf einer abgelegenen Wiese in der Nähe einer Burgruine, wo uns aus einer Feldküche schmackhaftes Gulasch mit Brot und Kaffee oder Tee gereicht wurde. Nach ausgiebiger Rast und dem Gruppenfoto ging es weiter auf der Ausfahrtsstrecke. Eine falsch genommene Abzweigung und der damit entstandene Umweg, verlängerte die Ausfahrt um etwa 30 Kilometer. Aber wer ärgert sich schon über Zeit im Sattel, wenn er eine Indian unter sich hat? Man muß eben alles positiv sehen...

Einen recht spektakulären "Ausritt" gab es dann auch noch. In einer sehr spitzen Kehre, in der es dazu auch noch steil bergauf ging, wählte ein Fahrer auf Indian Four nicht den äußeren Radius sonder schnitt die Kurve innen... Bergauf muß ihm da wohl der Schwung ausgegangen sein, was er mit einem kräftigen Drehen am Gasgriff ausglich. Leider ging sich in dieser Fahrsituation das Ausfahren aus der Kehre nicht mehr aus. Der Four blieb also nichts anderes über, als eine etwa 3 Meter hohe, leicht schräge Mauer hinaufzuklettern ohne das dabei der Motor abgestorben wäre..... Einen Augenblick später bekam das Motorrad Übergewicht zur rechten Seite und fiel zurück auf die Straße. Glücklicher Weise ist dem Fahrer dabei nichts ernsthaftes passiert. Nachdem der größte Schreck verflogen war, setzten wir unsere Fahrt fort und beendeten diese wunderschöne, etwa 100km lange Ausfahrt.

Nach dem Abendessen sorgte eine Liveband für Stimmung, allerlei Preise wurden an die Teilnehmer des Treffens vergeben und mit fortschreitender Stunde wurde immer ausgelassener getanzt.

Vielen Dank an Jan Peštál und alle die mitgeholfen haben, dieses Wochenende zum Erlebniß werden zu lassen! Die Organisation war perfekt, an alles war gedacht. In der Nacht gab es Lastwagenplanen über den abgestellten Motorrädern die von einer Sicherheitsfirma bewacht wurden. Beim Mittagsstop bekam jeder Fahrer ein Holzbrett, damit die Indians auf dem weichen Boden sicher auf den Ständer gestellt werden konnten. Und das im unschlagbar niedrigen Preis von 55 Euro, 2 Übernachtungen mit Frühstück, 2 Abendessen, Lifemusik und ein Video vom "All Indians Weekend 2004"  enthalten waren, ist ein weiterer Grund nächstes Jahr wiederzukommen.

Florian Faltin

 

 

 

Wir haben an diesem Wochenende 157 Fotos gemacht, die hier leider nicht alle gezeigt werden können, da der Platz nicht ausreicht. Zum Selbstkostenpreis von 5 Euro + Versand wird gerne eine CD mit allen Aufnahmen verschickt. Bitte um eine kurze E-Mail.


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