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1. Austrian Indian Tour 2005

Nockalm, Großglockner, Lofer - 02.-04.09.2005

Am Morgen des 2.Septembers war es so weit, und der Tag auf den ich mich schon so lange gefreut hatte, war endlich da. Beginn der Austrian Indian Tour 2005! Gemeinsam mit Florian Gsottbauer, Dorit, meinem Vater und Peter und Karla Prill,  die schon am Vortag nach Lofer gekommen waren, erreichten wir den Parkplatz der Schisprungschanze in Bischofshofen. Nach und nach trafen auch die Anderen ein. Nachdem die Landkartenhefte mit Tourbeschreibung ausgegeben waren ,und ich ein paar Worte zu unserem Begleitfahrzeug verloren hatte, brachen wir auf.

Obwohl der Wetterbericht "heiter"  vorhergesagt hatte, waren wir schon bald unter einer Regenwolke, die uns zu verfolgen schien... Der guten Laune in unserer Gruppe tat das zu meiner Verwunderung keinen Abbruch. Nach Radstadt nahmen wir die erste "Bergprüfung" in Angriff, den Tauernpaß. Immer noch prasselte der Regen auf uns nieder ohne jedoch unsere Freude am Fahren zu schmälern. Alle waren mit Freude bei der Sache und sahen das schlechte Wetter eher als Herausforderung. Nach etwa 60 Kilometern trafen wir an einer Tankstelle Horst Strangmann, der mit seiner Four geduldig auf uns gewartet hatte. An diesem Punkt begann einer der schönsten Streckenabschnitte. Über eine Almstraße die weder Seitenbegrenzung noch Mittellinie besaß, näherten wir uns immer mehr den Nockbergen. Kurz vor der Auffahrt in die Paßstraße kehrten wir in die Dr. Josef Mehrl Hütte ein, um uns ein wenig zu stärken.

Leider immer noch im Regen nahmen wir die Nockalmstraße unter die Räder, und waren das erste Mal mit wirklich engen Kehren und steilen Anstiegen konfrontiert. Ab diesem Zeitpunkt besserte sich das Wetter mit jedem Kilometer. Ab Ebene Reichenau schien die Sonne! Über Bad Kleinkirchheim und Radenthein ging es an den Millstättersee und nach Seeboden. Die erste große Hürde war geschafft, wir lagen gut im Zeitplan (wirklich!) und keines der Motorräder hatte ernsthafte technische Probleme. Nur das Chiefgespann der Schlüns aus Berlin saugte bereits an der zweiten Batterie, da kein verwertbarer Ladestrom zur Verfügung stand.

Da die Strecke bis zum Fuße des Großglockners fast eben weiterlief, stieg unser Fahrttempo stetig. Immer wieder drehte der eine oder andere Fahrer kräftig am Gasgriff, lies das Fahrerfeld an sich vorbeifliegen und genoß danach den satten Klang des Motors bei niedrigerer Drehzahl wenn die Gruppe ihn einholte.

In Heiligenblut, dem Ausgangspunkt der "Großglockner Hochalpenstraße"  blieb das Chiefgespann ein weiters Mal liegen. Es wurde immer deutlich, daß die Batterie nicht das einzige Problem sein konnte. Durch einen übermäßig hohen Ölstand im Kurbelgehäuse verrußten zudem die Zündkerzen, bei Bergaufpassagen sprang der zweite Gang immer wieder heraus. Nach kurzer Reparatur konnte die Fahrt aber fortgesetzt werden.

Mit jedem Meter der Fahrt auf der Hochalpenstraße wurde das Grinsen in meinem Gesicht unübersehbarer. Es waren nur mehr wenige Kilometer bis zu unserem Tagesziel, alle Motorräder (inkl. meinem!) hatten gehalten und etwa zwei Drittel der Gasamtstrecke der Tour waren geschafft!

Um 19.15h erreichten wir das Wallackhaus, nach einem letzten Foto vor wunderschöner Alpenkulisse bezogen wir unsere Zimmer und trafen uns wenig später zum Abendessen, am größten Tisch der Gaststube. Familie Wallner verwöhnte uns mit einem wirklich ausgezeichneten Abendessen. Mozarellanudeln oder Leberknödelsuppe zur Vorspeise, Tafelspitz zum Hauptgang und Mohr im Hemd (ein warm servierter Schokoladekuchen) als süßen Abschluß dieses typisch österreichischen Mahls. Da wir zwei "Geburtstagskinder"  am Tisch hatten, gab es außerdem noch Torten. Doch der Tag hatte seine Spuren hinterlassen. Alle waren hundemüde und schon bald waren alle zur Nachtruhe auf ihren Zimmern.

 

Nach einem reichhaltigen Frühstück setzten wir unsere Fahrt zur "Franz Josefs Höhe" fort, wo der Gletscher des Großglockners, in der sogenannten "Pasterze"  ausläuft. Auch am "Hochtor" und dem "Fuschertörl"  machten wir Halt. Ein Großteil der Gruppe nahm die Herausforderung der "Sonderprüfung Edelweißspitze" an, und befuhr somit den höchsten, mit dem Auto erreichbaren, Punkt der österreichischen Alpen.

Die Abfahrt vom Großglockner auf Salzburger Seite verlief einfacher als von mir vorhergesehen. Wer die Motorbremsleistung im zweiten oder dritten Gang gekonnt einsetzte, mußte kaum die Radbremsen betätigen. Begleitet von unzähligen Auspuffzündungen erreichten wir die Mautstation bei Fusch. Dort wartete Richard Schönfeld mit einem Freund auf uns. Die beiden waren am Vortag nicht zum Treffpunkt gekommen, da ein Unwetter die Anreise verhindert hatte. Um wenigstens den schönsten Teil der Tour gesehen zu haben, fuhren die beiden auf den Großglockner, während wir unsere Fahrt durchs Salzburger Land fortsetzten. Wenige Kilometer später war für das Chiefgespann dann leider Schluß. Die Probleme kombinierten sich und an ein angenehmes Weiterfahren war nicht mehr zu denken. Wir würden die Schlüns´s am Abend im Hotel wiedertreffen, mit dem Anhänger wurde das Gespann  nach Lofer gebracht.

In Bruck wurden wir dann noch vom traditionellen Almabtrieb überrascht. Wir mit unseren Indians zwischen unzähligen von geschmückten Kühen. Was für ein Bild! Nach weiteren 50 Kilometern machten wir noch Halt am Pillersee um uns am Ufer ein wenig zu stärken. Nach Lofer, dem Endpunkt unserer Ausfahrt, war es jetzt nicht mehr weit. Bewußt mit etwas weniger Tempo, genoßen wir die letzten Minuten im Sattel und bogen im Schrittempo in die historische Hauptstraße von Lofer wo uns das freundliche Personal des Hotels "Bräu" mit Sekt und Bier empfing. Nach dem Umtrunk bezogen wir die Zimmer im altehrwürdigen Haus und wurden am Abend ein weiteres Mal kulinarisch verwöhnt. Vielen Dank Fr. Herbst! Fritattensuppe gefolgt von Nudeln mit Schrimps oder Rindsrouladen, abgeschlossen von Kokoscreme und Früchten. Nach dem Abendessen trugen wir uns noch ins Gästebuch des Hauses ein, und tratschten bis auch der Letzte nur mehr ans Bett denken konnte.

Nach gemeinsamen Frühstück verabschiedeten sich alle und traten die Heimreise an. Der Eine oder Andere verlängerte seinen Ausflug nach Österreich um ein paar Tage und nützte die Gelegenheit für einen kurzen Urlaub. Horst Strangmann, Florian Gsottbauer, Dorit, ihr Vater und ich fuhren dann noch auf die Loferer Alm. Ich für meinen Teil kann nur eines sagen: Was für ein schönes Wochenende!

Mein ganzer Dank gilt meiner Freundin Dorit und meinem Vater Fritz. Dorit für ihre vorzügliche Hilfe mit dem Begleitfahrzeug der Tour. Ohne ihr selbstständiges Handeln und die große Geduld beim Lösen von Problemen, wären wir nicht so zügig voran gekommen. Außerdem für all die wunderbaren Fotos die wir von der Reise mitgebracht haben. Meinem Vater für die Mitgestaltung der Route und dem schönen Kartenmaterial für die Teilnehmer. Wir freuen uns jetzt schon auf dein Video...

Einen Gruß aus Österreich, wo 2007 die 2.Austrian Indian Tour startet!

                                                                                                                    Florian F.

 

Wir haben an diesem Wochenende über 250 Fotos gemacht, die hier leider nicht alle gezeigt werden können, da der Platz nicht ausreicht. Zum Selbstkostenpreis von 5 Euro + Versand wird gerne eine CD mit allen Aufnahmen verschickt. Bitte um eine kurze E-Mail.

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